Das sollte Ihnen bewusst sein: Ihre Kleidung kommuniziert mit anderen zu jeder Zeit und sie verrät mehr über Ihr Inneres als Ihnen manchmal lieb ist. Deshalb sollten Sie sich vor allem mit solchen Teilen umhüllen, die wirklich zu Ihnen passen und die Sie selbst und Ihre Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellen.

Mal ehrlich – wir können kleidungstechnisch aus dem Vollen schöpfen. Es ist so gut wie alles im Angebot und was nicht im Laden hängt, kann man sich anfertigen lassen. Es gibt also keinen Grund, Geld in Teile zu investieren, die nicht zu einem passen und die schließlich als Schrankleichen in dunklen Ecken enden.

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Garderobe und entscheiden Sie bewusst, welche Kleidungsstücke noch perfekt zu Ihnen passen und welche nicht. Seien Sie kritisch und geben Sie nur den Teilen einen Platz in Ihrem Schrank, die wirklich zu Ihrem Farbtyp, Ihrem Stiltyp und Ihrer aktuellen Lebenssituation passen.

Am besten sortieren Sie zu jedem Saisonwechsel, mindestens aber zweimal im Jahr (zum Wechsel zwischen Warm- und Kaltperiode) aus.

Einen Kleiderschrank-Check kann man alleine, zusammen mit einer Vertrauensperson oder mit einem Profi machen. Das entscheidet alleine die individuelle Vorliebe.

Und so geht’s am besten:

 

Schritt 1: Die Vorbereitung

Sie brauchen zunächst einmal:

Dann kann’s losgehen …

 

Schritt 2: Ausräumen und Sortieren

Räumen Sie am besten ihren Schrank komplett aus, um einen Überblick über den gesamten Inhalt zu bekommen.

Sortieren Sie nun alle Teile nach Kleidungstyp. Machen Sie Stapel mit T-Shirts, Pullover, Cardigans, Röcken, Hosen etc.

Nehmen Sie sich jeden Stapel einzeln vor und wiederholen Sie Schritt 3-5 für jede Kategorie.

 

Schritt 3: Anprobieren und Beurteilen

Schauen Sie sich jedes Kleidungsstück kritisch an (oder probieren Sie es vorm Spiegel, wenn Sie sich nicht direkt sicher sind) und fragen Sie sich:

Wenn Sie nicht gleich eine Entscheidung treffen können, hilft es, Fotos von sich selbst in dem Teil zu machen und es sich am Ende nochmal anzuschauen. Oder Sie fragen jemanden, dem Sie vertrauen.

 

Schritt 4: Entscheiden und neue Stapel bilden

Bilden Sie nun drei Stapel: „Behalten“, „Fragezeichen“ und „Aussortieren“. Sortieren Sie jedes Kleidungsstück dem entsprechenden Stapel zu.

Sie sortieren nach den o.a. Kriterien. Wenn die meisten davon erfüllt sind, dann wird das Teil behalten, wenn die meisten nicht erfüllt sind, kommt es weg. Alles dazwischen kommt auf den ?-Stapel.

Wenn Kleidungsstücke defekt sind und nicht mehr repariert werden können, dann kommen Sie direkt weg und ein Ersatz auf die Einkaufsliste.

 

Schritt 5: Entscheidungshilfen für die einzelnen Stapel

Wenn Sie alle Teile einem Stapel zugeordnet haben, nehmen Sie sich noch einmal den Fragezeichen-Stapel vor. Eventuell kommen Sie im zweiten Anlauf einen Schritt weiter. Und mal ehrlich: Es gibt auch Stücke, die man aus Nostalgie aufbewahrt oder weil sie soooo bequem sind – das ist vollkommen o.k.!!!

Möglicherweise haben Sie in Ihrem ?-Stapel auch Teile, die durch eine Änderung zu echten Lieblingsteilen werden können.

Auch die Teile im Behalten-Stapel sollten Sie nach dem Gesichtspunkt – Reinigen, Reparieren oder Optimieren – noch einmal sichten.

 

Schritt 6: Putzen, Fotografieren und Einräumen

So … nun sollte der Schrank gereinigt und eventuell mit Lavendelsäckchen, Mottenpapier oder ähnlichem ausgestattet werden und dann dürfen Sie wieder einräumen.

Was saisonbedingt erst einmal weggepackt werden kann, kommt in den Kellerschrank, in den hinteren Schrankteil oder an einen anderen Ort. Merken Sie sich gut, wo Sie die Sachen hingepackt haben! In der letzten Saison habe ich verzweifelt meine Skijacke gesucht. Beim Umzug habe ich sie zusammen mit einer anderen Winterjacke in einem luftdichten Vakuumbeutel auf den Kleiderschrank gefunden L.

In den Schrank kommen jetzt nur noch die Teile, die wirklich zu Ihnen und zur Saison passen. Die Kleidungsstücke, die geändert bzw. gereinigt werden müssen, sollten Sie direkt zur Schneiderei oder zur Reinigung bringen. Die aussortierten Kleidungsstücke kommen – je nach Zustand – in den Altkleidercontainer, zum Second-Hand Laden, zu Freunden oder Familienmitgliedern oder werden im Internet verkauft.

 

Ob Sie den folgenden Schritt ausführen, ist Ihrer persönlichen Vorliebe überlassen. Ich versuche immer, aus den einzelnen Basisteilen so viele Outfits wie möglich zusammenzustellen. Daraus erstelle ich dann ein Saison Lookbook. Stellen Sie die Outfits – inkl. Schuhe und Accessoires – zusammen und legen Sie sich aus oder ziehen Sie sie direkt an. Nehmen Sie nur Outfit-Kombinationen, die Sie wirklich glücklich machen! Und versuchen Sie einmal, jedes Teil mehrfach zu kombinieren, damit Sie verschiedene Varianten bekommen. Machen Sie Fotos und gestalten Sie anschließend Ihr persönliches Saison-Lookbook. In der einfachen Variante nehmen Sie dafür ein Steckalbum. Das macht es leicht, Fotos um- oder auszusortieren, wenn ein Teil wegfällt oder hinzukommt. Alternativ können Sie die Bilder auch in einem Foto-Duschvorhang im Kleiderschrank aufhängen oder in DIN A4 ausdrucken und in einer schönen Mappe aufbewahren.

Sie können damit immer selbst überprüfen, wie Sie in Ihren Kleidung wirken und Sie sparen sich so am Vorabend oder Morgen die aufwändige Suche nach einem geeigneten Outfit.